Meine letzte Reise nach Japan ist pandemiebedingt schon zwei Jahre her, doch selbst in München war ich mit dem Herzen seither jeden Monat dort präsent. Am 3. April 2020 schloss Abe die Grenze für Reisende nach Japan. Diese Schließung trennt bis heute Familien, zerstört Zukunftspläne von Studenten und Doktoranden und behindert die kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Japan.
Im Mai 2020 hatte ich die Idee für ein Buch, das dem Leser erlaubt, quasi im Kopf nach Japan zu reisen. So ergab sich der Titel »Japan im Herzen: In Gedanken reisen und Japan zu Hause erleben«. Wegen anderer Buchprojekte wie »Labyrinth München« und privaten Gründen lag das Buchprojekt dann bis Herbst 2021 auf Eis. Auch keimte mit jeder kleinen Lockerung der Einreisebedingungen Japans immer wieder Hoffnung auf, dass schon bald die nächste Japanreise möglich wird. Mit dem Aufkommen der Omikron-Variante wurde letztlich klar, dass dieser Zeitpunkt immer mehr in weite Ferne rückt.
Der Gedanke an Japan und die nächste Reise dorthin half mir, die Lockdowns und Einschränkungen durch die Corona-Krise besser zu ertragen. So entstand bereits während des ersten Lockdown eine Idee, die aus Japan gewohnte Vielfalt bei Wagashi und vielen anderen Dingen auf Deutschland zu übertragen und daraus Freude zu schöpfen.
So habe ich in diesem Buch alles zu Papier gebracht, wie ich die vergangenen 20 Monate der Pandemie nutzte, um Japan auch in Deutschland möglichst nahe zu sein. Außer einigen unkonventionellen Wegen japanische Lebensphilosophie in den deutschen Alltag zu integrieren, gibt es auch praktisch orientierte Abschnitte mit Tipps zum japanischen Fernsehen, Netflix-Codes, Online-Vorträgen, YouTube und sogar einem imaginären Onsenbesuch. Im Gegensatz zu meinen eher sachlich orientierten Reiseführern berichte ich im Buch auch von persönlichen Dingen und Begegnungen meiner seit 1993 andauernden Reise zwischen Japan und Deutschland.
Jedem Kapitel ist ein Hashtag für Social Media zugeordnet, über den ich auch weiterhin Updates verbreite. Zusätzlich sollen die abgedruckten Hashtags Leser dazu anregen, sich untereinander über Social Media auszutauschen. Ich hoffe, dass jeder aus einigen der in Buch vorgestellten 18 Themen positive neue Erfahrungen im eigenen Alltag gewinnen kann. Solange keine Reisen nach Japan möglich sind, ist das Buch ein ideales Geschenk für jeden Japan-Liebhaber. Doch selbst wer bisher wenig Bezug zur Kultur Japans hat, kann dieses Buch als Lebenshilfe durch den nächsten Lockdown nutzen.
Hier eine kurze tabellarische Zusammenfassung über den Inhalt des Buchs:
• 18 Kapitel mit 54 Inspirationen Japan in Deutschland zu erleben
• Viele Ideen, zu Hause ein japanisches Lebensgefühl zu kreieren
• Konkrete Tipps zu Online-Vorträgen, YouTube-Kanälen und Netflix
• Anleitung zum virtuellen Reisen und zu Museumsbesuchen
• Die besten Fachgeschäfte und Online-Shops in Deutschland
• Empfehlungen zu Kochbüchern, Lyrik, Romanen und Bildbänden
• Gesünder leben mit Matcha, Grüntee und japanischer Ernährung
• Naturverbundenheit mit Shinrin Yoku und Kintsugi
• Ideen aus Japan für ein nachhaltigeres Leben
• Veranstaltungskalender für sieben deutsche Städte
Selbstverständlich gibt es am Ende des Buchs auch eine Seite mit allen japanbezogenen Veranstaltungen in München in 2022, nachdem die Veranstaltungsseite im immer noch aktuellen Buch »Japan in München« leider 2020 endet.